SEO-Spezialisten sehen in holistischem Content die neue Wunderwaffe in Sachen Sichtbarkeit und Verweildauer. Im Gegensatz zu semantisch aufbereiteten Texten, die auf wenige Keywörter hin optimiert sind, informieren holistische Inhalte allumfassend – sie bündeln somit alle dem Thema entsprechenden Aspekte und Keywords in einem Text.
Holistische Inhalte auf dem Vormarsch
Es gibt viele gute Gründe dafür, neben semantischen auch holistische Inhalte anzubieten. Das Ziel dieser Art Content besteht darin, ein Thema so umfangreich wie möglich zu behandeln, um nicht nur die Antwort auf eine spezielle Suchanfrage geben zu können, sondern für viele Anfragen gerankt zu werden. Das liegt einerseits daran, dass Google den Sinn hinter Suchanfragen immer besser erfassen kann und Suchintentionen erkennt. Außerdem möchte Google als Dienstleister seine User bestmöglich mit Information versorgen. Daher bietet die Suchmaschine immer öfter allumfassenden Content an, der nicht nur scheibchenweise informiert.
Ein weiterer Vorteil von holistischen Inhalten ist, dass Google sich Teile davon als geeignete Definitionen für Suchbegriffe heranzieht und sie als Snippet über den anderen Ergebnissen der Google-Suche platziert – ein absoluter Mehrwert. Außerdem verlassen User, die auf einer Seite wirklich alle Informationen zu einem Thema bekommen, diese nicht, um zur Konkurrenz zu gehen. Davon profitiert das Google-Ranking (Verweildauer), zuweilen die Conversion-Rate und auch das Image eines Unternehmens.
Nicht jedes Thema ist geeignet
Ein Merkmal von holistischen Texten ist ihre Länge. Da ein Thema möglichst ganzheitlich betrachtet werden soll und somit viele Aspekte im Text behandelt werden müssen – darunter die Historie, aktuelle Entwicklungen, wichtige Umbrüche und spezifisches Vokabular – entstehen oft mehrere Tausend Wörter. Um diese nicht umsonst zu verfassen, lohnt sich der genaue Blick auf die Thematik. Bei der allgemeinen Hundezucht beispielsweise kann ein solcher Artikel noch Sinn machen, doch bei den beliebtesten Hundenamen seit der Jahrtausendwende ist ein semantisch aufbereiteter Text wesentlich brauchbarer.
Lange Texte fordern Kapazitäten
Vor allem die Ressourcen sind ein Hindernis für die komplette Umstellung auf holistische SEO-Texte. Da sie einer sehr intensiven Recherche bedürfen, sind Online-Marketing-Manager und SEO-Texter wesentlich länger mit ihnen beschäftigt, als mit der Erstellung von semantischen Inhalten. Demensprechend ist holistischer Content teurer. Da er sich nicht für jedes Thema lohnt und semantisch optimierte Texte weiterhin sehr gut ranken, lohnt sich eine komplette Ausrichtung auf die gehypte Textart keineswegs. Vielmehr ist eine gute Mischung hier die Lösung – für Kunden, Dienstleister und User.
Jeder Trend löst eine Gegenbewegung aus
Sich durch ewig lange Texte zu schlagen, obwohl man nur eine kurze Auskunft sucht – viele Nutzer haben dazu keine Lust. Gerade im Internet, in dem alles jederzeit verfügbar und schnell abrufbar ist, sind sie daran gewöhnt, direkt präzise Antworten auf ihre Frage zu bekommen. Daher ist bereits jetzt die gesteigerte Nachfrage an so genanntem snackable Content – kurze, prägnante Antworten – zu beobachten. Langfristig wird sich wahrscheinlich weder holistischer, noch semantischer oder snackable Content durchsetzen. Der User nutzt das Internet als Schlaraffenland, das ihm und seinen Bedürfnissen jederzeit bestmöglich gerecht wird. Daher wird wohl jede dieser Textsorten im SEO-optimierten Schreiben erhalten bleiben.