Aus Suchmaschine wird Findemaschine
Google entwickelt sich immer mehr und mehr von einer Suchmaschine zu einer Findmaschine. Der Unterschied ist simpel, während die Google-Suche bislang ein „Vermittler“ war, dass heißt Suchende an entsprechende Websites vermittelt hat, wird es in Zukunft immer häufiger darum gehen, direkte Antworten zu liefern. Aus User-Sicht ist dieser verkürzte Weg hin zur gesuchten Information sicherlich begrüßenswert. Doch aus Sicht von Webseiten-Betreibern ist das ein Dolchstoß.
Also zum Leistungsschutzrecht. Wie viele Informationen aus News-Artikeln darf Google direkt anbieten? Dazu gehört weiterhin der Knowledge-Graph auf der Suchergebnissseite. Sehr trickreich ist auch der Feeback-Button: Die User erarbeiten damit ein mittelfristiges redaktionstaugliches System für Google.
Zu Google weg hin zur Findmaschine gehören sicherlich auch kleine Services wie zum Beispiel Wetterinfos und Aktienkurse. Auch Preisvergleiche sind bereits vorhanden. Das Prinzip dahinter: Google sucht sich automatisiert Inhalte, die redaktionell aufbereitet in der Ergebnissseite eingeflochten werden. Schon seit Jahren warnen viele davor, Google mit Microformaten zu füttern – eben jener speziell aufbereiteten Datenstruktur, mit der die Inhalte für Google automatisiert auswertbar sind.
Wie werden die Inhalte vermittelt?
Die Vermittlung von Inhalten bedeutet, die optimale Aufbereitung des gesuchten Contents. Damit sind Millionen von Webmastern weltweit beschäftigt. Bislang galt immer der ungeschrieben Deal: Die Webmaster stellen ihre Inhalte für die Google-Suche zur Verfügung – und im Gegenzug vermittelt Google die Suchenden an die, die diese Inhalte am besten vermitteln.
Das heißt nun, wenn Google jetzt damit anfängt eigenen Inhalte anzubieten, dann wird aus der Suchmaschine eine „Findmaschine“. Dieser Wechsel, unabhängig vom Leistungsschutzgesetzt, wird sicherlich noch viele Gerichte beschäftigen. Jedoch stellt sich die Frage, woher nimm Google diese Daten?
Was tun?
Zunächst sollten die, die eigene Inhalte anbieten, sich bemühen, diese unter Kontrolle zu behalten. Facebook, Twitter oder Google+ bedeuten ab jetzt einen Abverkauf aller Rechte. Wenn die Suchmaschinen zu dreist werden, muss darüber nachgedacht werden, wie und welche Inhalte man vor Google versteckt, ohne dabei viel Traffic zu verlieren.
Fazit
Google wird aus Sicht von Webmastern und Inhalte-Anbietern wirklich böse. Trotzdem verpacken sie es so, dass es keiner merkt. Daher sollte das Ziel sein: neue Wege zu entdecken und die Abhängigkeit von Google, Facebook und Co zu reduzieren. Passen Sie also auf, dass die Internet-Giganten Sie nicht zu User-generated-Content-Lieferanten degradieren. Nutzen Sie also Social-Media und Google um auf Ihre Blogs oder Websites hinzuweisen.